Torpedo

Torpedo

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Tor|pe|do [tɔr'pe:do], der; -s, -s:
längliches Geschoss mit eigenem Antrieb, das besonders von U-Booten gegen feindliche Schiffe abgeschossen wird.

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Tor|pe|do 〈m. 6durch eigene Kraft sich fortbewegendes, unter Wasser eingesetztes Geschoss gegen Schiffe, das von Schiffen u. von U-Booten aus einem Rohr mithilfe von Pressluft ausgestoßen wird [<lat., span. torpedo „Zitterrochen“ (da dieser Fisch seine Gegner durch elektr. Schläge lähmt); zu torpere „erstarren“]

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Tor|pe|do, der; -s, -s [nach lat. torpedo = Zitterrochen (der seinen Gegner bei Berührung durch elektrische Schläge »lähmt«), eigtl. = Erstarrung, Lähmung, zu: torpere = betäubt, erstarrt sein]:
großes, zigarrenförmiges Geschoss (mit einer Sprengladung), das von Schiffen, bes. U-Booten, od. Flugzeugen gegen feindliche Schiffe abgeschossen wird u. sich mit eigenem Antrieb selbsttätig unter Wasser auf das Ziel zubewegt:
einen T. abfeuern, abschießen.

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Torpedo
 
[nach lateinisch torpedo »Zitterrochen« (der seinen Gegner bei Berührung »lähmt«), zu torpere »betäubt sein«, »erstarrt sein«] der, -s/-s, Militärwesen: zigarrenförmiges Unterwasserkampfmittel mit eigener Antriebsanlage und Steuereinrichtungen; wirkt mittels Sprengladung gegen den unter der Wasseroberfläche befindlichen Teil gegnerischer Schiffe und Boote (Seeziele) sowie gegen U-Boote (Unterwasserziele). Schwergewichtstorpedos werden von U-Booten oder von Überwasserfahrzeugen aus je nach Typ gegen feindliche See- oder Unterwasserziele eingesetzt; Länge 5-7 m; Gewicht 1 200-1 600 kg; Geschwindigkeit 25-45 kn; Reichweite 10-30 km; Kaliber in der Regel 53,3 cm. Für die U-Boot-Bekämpfung von Luftfahrzeugen aus konstruierte man die Leichtgewichtstorpedos, die von U-Jagd-Flugzeugen und -Hubschraubern, aber auch von Überwassereinheiten aus eingesetzt werden; Länge 2,5-3,5 m; Gewicht 200-350 kg; Reichweite 5-20 km; Kaliber meist 32,4 cm.
 
An Bord von Überwasserfahrzeugen mitgeführte Torpedos werden in der Regel aus Torpedorohren mithilfe von Druckluft oder einer schwachen Pulverladung oder mittels eines Raketentreibsatzes (Raketentorpedo) ausgestoßen. Von U-Booten aus verlassen die Torpedos das Torpedorohr mittels Kolbenausstoß oder durch Eigenantrieb (»Ausschwimmen«). Luftfahrzeuge klinken sie ähnlich wie Bomben aus. Als Antriebssystem wird heute überwiegend der Elektromotor verwendet. Die Steuerung moderner Schwergewichtstorpedos erfolgt mittels Drahtlenkung vom Trägerfahrzeug aus, Leichtgewichtstorpedos werden anhand der ermittelten Zieldaten auf einen bestimmten Kurs vorprogrammiert, bei beiden Torpedoarten übernimmt in Zielnähe meist ein akustischer Zielsuchkopf die Steuerung. Als Zünder dienen kombinierte Aufschlag- und magnetische Abstandszünder, die auf Veränderungen des magnetischen Erdfeldes durch das anvisierte Ziel ansprechen. Die Sprengkraft eines Torpedos wird durch die »Verdämmung« unter Wasser derart verstärkt, dass ein Torpedotreffer in der Regel zur Versenkung des Zieles führt.
 
 
Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts erfolgten erste Versuche mit Unterwassersprengladungen v. a. durch R. Fulton, der für diese auch die Bezeichnung Torpedo einführte. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde für verankerte oder treibende Sprengkörper der Name Seemine üblich, als Torpedo galten seitdem ausschließlich selbstlaufende Unterwasserkampfmittel. Im Sezessionskrieg (1861-65) wurden erstmals in größerem Umfang »Spieren-T.« eingesetzt, die man mittels Befestigung an einer weit über den Bug eines kleinen Überwasserfahrzeugs hinausragenden Stange (seemännisch »Spiere«) an das gegnerische Schiff heranbrachte. Die Urform des heutigen Torpedos konstruierte 1859-60 in Fiume (heute Rijeka) der österreichische Fregattenkapitän Johann Luppis von Rammer (* 1813, ✝ 1875). Darauf aufbauend entwickelte der britische Ingenieur Robert Whitehead (* 1823, ✝ 1905) den ersten einsatzfähigen Torpedo: den »Fisch« oder Whiteheadtorpedo (1872). Als Antriebssystem herrschte bis zum Zweiten Weltkrieg der Druckluftmotor vor, der jedoch an der Wasseroberfläche eine verräterische Blasenbahn erzeugte. Dies wurde durch den 1918 entwickelten und dann im Zweiten Weltkrieg eingesetzten elektrischen Torpedoantrieb vermieden. Erheblich verbessert wurde die Torpedowaffe im Zweiten Weltkrieg, als mit akustischen Zielsuchköpfen ausgestattete, eigen- und drahtgelenkte Torpedos sowie die magnetische Abstandszündung entwickelt wurden.
 
Bis zum Ersten Weltkrieg blieb das Torpedoboot wichtigstes Trägermittel für Torpedos, seitdem ist es das U-Boot. Eine besondere Rolle spielte im Zweiten Weltkrieg das Torpedoflugzeug, von dem aus man im Tiefflug (Luft-)Torpedos abwarf.
 
 
F. Lauck: Der Luft-T. Entwicklung u. Technik in Dtl. 1915-1945 (1981);
 E. Rössler: Die T. der dt. U-Boote (1984);
 
T.-Flugzeuge. Entwicklung u. Einsatz, bearb. v. H. J. Nowarra (1984);
 M. Schiffner u. a.: T.-Bewaffnung (Berlin-Ost 21990).
 

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Tor|pe|do, der; -s, -s [nach lat. torpedo = Zitterrochen (der seinen Gegner bei Berührung durch elektrische Schläge „lähmt“), eigtl. = Erstarrung, Lähmung, zu: torpere = betäubt, erstarrt sein]: großes, zigarrenförmiges Geschoss (mit einer Sprengladung), das von Schiffen, bes. U-Booten, od. Flugzeugen gegen feindliche Schiffe abgeschossen wird u. sich mit eigenem Antrieb selbsttätig unter Wasser auf das Ziel zubewegt: einen T. abfeuern, abschießen; der Tanker wurde durch einen T. versenkt.

Universal-Lexikon. 2012.

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Synonyme:

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